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MrBlond
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weiß was der Watzmann in der Nacht macht!
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25.05.2007 09:03
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Quelle: bild.t-online.de http://www.bild.t-online.de/BTO/sport/bu...eier-wilde.htmlIn Antwort auf: Von MEHMET SCHOLL
Wer feiern kann, der kann auch arbeiten. Und wer arbeitet, kann auch irgendwann Erfolge feiern...
Beim FC Bayern zählen ja eigentlich nur Titel. Okay, von daher haben wir in dieser Saison das Klassenziel nicht so ganz erfüllt – Note 6, setzen! Aber die Jahre zuvor waren für uns mehr als erfolgreich – und deshalb gab’s natürlich auch so einige Partys.
Die schönste und härteste Feier gab es aber trotz allem nach einem Misserfolg. 1999 nach dem legendären, leider verlorenen Champions-League-Finale gegen Manchester United im Camp Nou in Barcelona. Damals waren wir in der Nacht so ein wenig fatalistisch unterwegs. Wir haben uns nach dem Untergang mit den beiden Gegentoren in den Schluss-Minuten nicht bemitleidet, sondern gesagt: „Manchester, wir kommen wieder!“
Da standen wir nun beim Bankett im Hotel. Babbel, Basler, Zickler, Tarnat, Fink und ich haben wie die Wilden einen drauf gemacht. Bis morgens um sechs Uhr. Wir haben uns die Hemden vom Leib gerissen, mit „Oberkörper frei“ gefeiert. Am Ende waren ein paar Tische und Stühle kaputt. Das war die krasseste Feier in meiner Bayern-Zeit.
Zwei Jahre später dann der zweitschönste „Vorfall“. Es war am Tag nach dem Sieg in der Champions League. Nachdem wir in Mailand den Triumph ordentlich gefeiert hatten, sind wir am Tag darauf total verkatert in München angekommen. Alle wollten schnell nach Hause. Aber unsere Fans warteten ja bereits auf dem Marienplatz auf uns. So ging’s dann also im Auto-Corso auf die Reise Richtung Innenstadt... Ich saß neben Giovane Elber. Bei 35 Grad sagt der plötzlich zu mir: „Komm, Mehmet, lass uns doch noch ein Bier trinken.“ Aus einem wurden sechs! Vom Empfang auf dem Marienplatz weiß ich fast gar nichts mehr. Ich habe die Feier später noch mal irgendwann auf Video gesehen und mir gedacht: Und da war ich wirklich mit dabei?!?
Unvergessen bleiben auch zwei Geschichten mit Giovanni Trapattoni.
Gleich zu Beginn seiner Bayern-Zeit hatten wir eine Floßfahrt mit der ganzen Mannschaft. Bei brütender Hitze wurde gefeiert. Alle! Nur der Trap war schockiert: „Dachte isse eine Fußball-Mannschaft. Isse keine Fußball-Mannschaft – dieses!“
Später waren wir mal mit ihm auf Sardinien. Am Ende dieses Trainingslagers waren wir alle noch schön essen. Als wir im Bus heimgefahren sind, haben wir Schafkopf gespielt. Das machen bei Bayern noch heute alle von Uli Hoeneß bis Martin Demichelis. Damals aber war es Mario Basler, der die ganze Zeit schlechte Karten hatte. Er rief: „Odin, hilf mir!“. Unser Torwart Sven Scheuer antwortete lautstark: „Halt die Klappe!“ Mario legte nach: „Komm doch her!“ Dann sind beide aufeinander los – und es gab einen Zungenkuss vom Feinsten! Beide schrien: „Du willst es doch auch!“ Wir lagen am Boden vor Lachen. Nur der Trap hat sich gewundert...
Jetzt soll bitte keiner denken: Die feiern da ja nur! Es war der Lohn für harte Arbeit. Und wenn du viele echte Typen in der Truppe hast, dann darf es zwischendurch auch mal lustig werden.
In der Hinsicht wird mir unsere medizinische Abteilung fehlen. Da trifft sich morgens immer alles vorm Training. Da wird geulkt, gealbert und veräppelt.
Der Jens Jeremies und ich saßen dort früher oft wie die beiden Jungs vom Balkon in der „Muppet Show“. Wir haben dann die Spielanalyse und Spielkritik auf unsere Art und Weise vollzogen. Der Massage-Raum bei Bayern ist sozusagen eine soziale Einrichtung für schwer Erziehbare... Das war aber alles nie böse gemeint. Auch beim Jerry wusste es jeder einzuschätzen. Der hat ja auf dem Platz immer dazwischengefunkt und alles gegeben. Bei ihm erinnere ich mich gerne an ein Spiel gegen Arsenal London. Der Jerry hatte gerade den Patrick Vieira umgenietet. Und obendrauf gab’s noch einen Spruch für den Franzosen: „Siehst du die Mittellinie? Kommst du drüber, macht es aua! Hier drüben aua, da drüben gut!“
Oder der Willy Sagnol vor einiger Zeit in Stuttgart. Da sagt er zu Schiedsrichter Markus Merk: „Wir wechseln.“ Der schaut nach draußen und antwortet: „Ich sehe nichts!“ Und der Willy? Der lächelt: „Wir wechseln dich!“
Was ich in 15 Jahren Bayern erlebt habe, ist schon beeindruckend. Aber es ist auch kein Wunder bei solch hochkarätigen Mitspielern und Typen, die ich in der Zeit um mich herum hatte.
Der Olli Kahn ist mittlerweile ja eine eigene Marke. Er hat einen Platz in der Society eingenommen, ist mehr als nur Torwart. Ich glaube, dass er es sehr gezielt macht. Ich denke, er hat sogar sehr geschmunzelt, als er kürzlich diese „Sache“ mit seiner Miss Tirol hatte...
______________________________________________ wegen Renovierung geschlossen
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Vampir
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hat den Pop-Hüftschwung im Blut
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25.05.2007 10:57
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_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ totgesagte leben länger St. Martin ahead! WIR bleiben FINKE!!! Der Weg ist das Ziel!
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andy29d
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Tabledancer im Mel's
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25.05.2007 13:24
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In Antwort auf: Keine Frau bleibt, nur weil ich Deutscher Meister geworden bin
Von MEHMET SCHOLL
Einiges musste ich in meiner Karriere lernen. Unter anderem, dass man sich Gesundheit, Freundschaft und Liebe nicht kaufen kann...
Das schlimmste Jahr für mich war 1996. Dabei haben wir zunächst mit Bayern den Uefa-Pokal gewonnen, dann wurde ich Europameister. Alles schön, alles gut – vor allem, weil direkt darauf mein Sohn Lucas zur Welt kam. Doch anschließend geschah so vieles mit mir und um mich herum: Verletzungen, private Probleme (Trennung von Susanne nach drei Ehe-Jahren/d.Red.).
Ich stellte fest: Der Fußball hilft dir nicht, wenn du Sorgen im Alltag hast. Du kannst nicht zu einer Person an deiner Seite sagen: „Du musst mich mögen, weil ich doch schon zwei Mal Meister geworden bin!“ Bei so etwas nützt dir der Erfolg nichts.
Es sind daraufhin einige Jahre vergangen, in denen ich viel gelernt habe. Irgendwann hatte ich dann ein fertiges Bild im Kopf, was eine Freundin für mich bedeuten soll. Da wusste ich: So und so müsste die Frau sein, mit der ich leben möchte. Und eines Tages kam sie (Jessica; seit 1999 Freundin/d.Red.)!
Die Saison 1996/97 hatte damals leider noch einen weiteren persönlichen Tiefpunkt: Am Tag, als wir Deutscher Meister geworden sind, habe ich erfahren, dass meine Mutter sterben wird.
Nun aber blicke ich in die Zukunft. Die Zukunft nach dem Fußball: Erst einmal werde ich viel Zeit mit meinen Freunden genießen. Viele fragen mich: Mehmet, und was machst du jetzt? Wird dir nicht langweilig? Ich sage: Ganz sicher nicht! Ich weiß zwar nicht, was ich in fünf oder zehn Jahren mache, aber ich habe Visionen, die ich jedoch erst einmal für mich behalten werde.
Fest steht: Ich werde mich entspannen und weiter Sport treiben. Und zwar Kegeln. Das mache ich seit 25 Jahren, denn es ist für mich ein schöner Sport. Jeder, der es mal gemacht hat, weiß auch, was ich meine. Wir hatten letzte Woche mit der Mannschaft einen Abschluss-Abend. Ich habe die Jungs zum Kegeln eingeladen. Zehn Mann waren da, acht davon haben gekegelt und vier davon mussten am nächsten Tag die Treppe rückwärts runter gehen. Vor lauter Muskelkater. Der Andi Ottl hat sich abends noch per SMS beschwert, Philipp Lahm hatte auch Schmerzen – war dann aber doch sehr tapfer.
Zum Abschluss möchte ich sagen: Das war schon eine schöne Zeit mit meinen Bayern-Jungs. Immerhin 15 Jahre. Aber ich bin ja nicht aus der Welt. Ich bleibe hier in München wohnen. Denn hier habe ich meine Heimat gefunden: Bayern!
Je mehr ich an Bayern denke, desto mehr reift eine Idee in mir: Ich wäre dafür, dass wir Bayern dicht machen! Also so, dass es ein eigenes Land wird. Denn ich mag einfach alles an Bayern: Die Kultur, die Tradition, die Sprache, die Biergärten, die Seen, die Tracht – einfach alles. Von vorn bis hinten.
Und für all diese Dinge werde ich mir ab sofort noch mehr Zeit nehmen, um sie noch mehr zu genießen...
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MrBlond
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weiß was der Watzmann in der Nacht macht!
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25.05.2007 13:56
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In Antwort auf: Samstag habe ich Abschied von meinem Profi-Leben genommen, Sonntag von meinen Haaren. Ab sind sie jetzt. Fast ganz ab...
Wir saßen am Tag nach meinem letzten Spiel gegen Mainz mit all meinen Freunden bei mir daheim. Bei Tischtennis, Weißwurst – und Weißbier. Da waren die Haare später ein leichtes Opfer. Ich habe diesen Tag einfach gebraucht, um nach all dem Trubel wieder in die Realität zu finden. Denn mein Abschied war überwältigend...
Allein der Samstag Morgen war schon eine Sensation: Da ging alles schief! Im Hotel war meine Mini-Bar leer, normalerweise trinke ich immer gegen Mittag eine Cola – nicht da. Das Klo-Papier – alle. Reis beim Essen? Fehlanzeige! Und dann bekomme ich auch noch beim Fenster-Kippen einen Krampf in beiden Waden. Vorm Spiel! Da dachte ich: Das wird ja ein schönes Fest heute...
Am Ende wurde es wirklich schön. Wahnsinnig schön – und emotional. Für mich genau wie für meinen Sohn. Während ich bei meiner Auswechslung noch durch das Spiel und mein Tor mit Adrenalin voll gepumpt war, kamen bei ihm am Spielfeldrand sofort die Gefühle durch. An diesem Nachmittag habe ich wirklich alles registriert und gespeichert. Aber ich bin noch nicht dazu gekommen, diese Dateien auszuwerten. Zumal mir dann am Abend ein Stück Festplatte weg gebrochen ist. Beim Feiern...
15 Jahre FC Bayern habe ich nun also hinter mir. Dabei wäre ich fast gar nicht hier gelandet. Ich konnte mich damals entscheiden zwischen Dortmund, der Mannschaft der Stunde namens Eintracht Frankfurt und eben den Bayern. Ausschlaggebend war dann unter anderem ein Besuch in München. Ich saß damals bei Uli Hoeneß zuhause. Für mich war es verwunderlich, dass er ein so unspektakuläres Haus hatte. Schön, aber halt unspektakulär. Ich dachte mir: Mensch, der hat doch Geld! Warum macht der nicht einen auf „dufter Typ“ mit Villa und so? Später wusste ich: Das hätte gar nicht zum Uli gepasst... Seine Frau Susi hatte gekocht – Spätzle und Geschnetzeltes. Als ich zur Toilette gegangen bin, hat Hoeneß meinen Berater Norbert Pflippen gefragt: „Sie verlangen aber viel Geld für den Kleinen – ist der das wert?“ Als ich später davon gehört habe, war mir klar: Dem werde ich es zeigen!
Der Uli Hoeneß hat mich geprägt – und den gesamten FC Bayern. Dieser Verein steht für Menschlichkeit und Zuverlässigkeit. Mein Gehalt kam nie pünktlich, es kam überpünktlich. Der Verein ist in vielen Dingen perfekt. Daher ist es für uns Spieler wichtig, zuverlässig und dankbar zu sein. Leider ist das aber nicht immer der Fall. Sebastian Deisler zum Beispiel war in dem Bereich enttäuschend. Ich hätte erwartet, dass er dem FC Bayern mal in irgendeiner Art und Weise dankt, dass der Verein auch in schwierigen Zeiten zu ihm gehalten hat.
Für mich ist es auch keine Frage, dass Lukas Podolski sich durchsetzen wird. Aber er muss endlich den 1. FC Köln vergessen. Er muss seine Situation in München akzeptieren und daraus seine Schlüsse ziehen. Wenn er nun merkt, dass er nicht mehr der Held aus Köln ist, dann kann er die schwächere Saison, die gerade abgelaufen ist, vielleicht in den nächsten Monaten komplett umbiegen.
Und auf den Schweini lasse ich erst gar nichts kommen. Das ist ein Fußballer, den du immer brauchst. Sein Problem ist nur, dass er der einzige Mittelfeldspieler seiner Generation ist, der schon derart stark spielt. Deshalb erwarten alle Wunderdinge.
Mir macht es mittlerweile mehr Spaß, meinem Sohn beim Kicken zuzuschauen, als selbst über den Platz zu laufen. Ich kann mich dabei wunderbar entspannen, wenn ich ihn spielen sehe. Denn je älter man wird, desto lieber schaut man den anderen bei der Arbeit zu...
______________________________________________ wegen Renovierung geschlossen
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Vampir
Offline
hat den Pop-Hüftschwung im Blut
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25.05.2007 15:46
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alles an die öffentlichkeit, typisch bayern!
_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ totgesagte leben länger St. Martin ahead! WIR bleiben FINKE!!! Der Weg ist das Ziel!
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4Kumpanen+One
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